15.01.2010 Bandha und Load shedding

Zwei Dinge bestimmen hier in Kathmandu und ganz Nepal das Leben deutlich mit: bandhas und load shedding.

 

Bandhas sind Streiks. Meist Generalstreiks. Da bleibt Nepal geschlossen (was im Übrigen auch das Wort "bandha" bedeutet. Oder Kohl, aber das kriegt man dann im Zusammenhang schon mit...). Die Läden sind zu. Auf den Straßen ist alles leer. Sehr ungewöhnlich, bei dem sonstigen Trubel und Lärm. Bandhas können ganz kurzfristig entstehen, wenn zum Beispiel ein Unfall auf der Straße ist oder im Krankenhaus jemand unerwartet stirbt. Oder weil grad politisch etwas läuft, das manchen Leuten nicht passt. Sie können aber auch von langer Hand geplant und organisiert sein. Diese bandhas sind dann sogar in Kalender eingetragen mit der jeweiligen Region, die betroffen ist. An solchen Tagen bleibt man am Besten daheim und wartet, bis der bandha wieder aufgehoben wird.

Mittlerweile organisieren auch alle politischen Gruppen, nicht nur die Maoisten, solche Streiks. Am vergangenen Sonntag haben die Royalisten einen bandha ausgerufen, gestern war ein Mini-bandha der Kommunisten.

 

Wenn man dann also an einem Streiktag daheim bleiben muss, kann man nur hoffen, dass nicht gerade auch load shedding ist. Load shedding heißt, dass der Strom rationalisiert ist. Wir haben im Guesthouse eine Liste mit den verschiedenen Bezirken der Stadt und für jeden Wochentag die Zeiten, an denen es keinen Strom gibt. Ist jeden Tag etwas anders aufgeteilt, so dass man diesen Plan auch wirklich braucht. Und es ist schon unglaublich, wofür man alles Strom braucht, das ist einem in Europa gar nicht so bewusst, da selbiger ja regelmäßig aus der Dose tröpfelt!

 

Vieles wird deshalb hier so organisiert, dass es stromunabhängig ist. Wir waschen unsere Klamotten von Hand und trocknen sie in der Sonne, wir kochen mit Gas und meist bei Kerzenschein (sehr romantisch ;o)), wir lesen wie früher mit der Taschenlampe unter der Bettdecke und wir tragen viele Kleidungsstücke übereinander, da es ja keine Zentralheizung gibt, und das Gas auch recht teuer ist.

Gestern und vorgestern hab ich mir allerdings den Luxus gegönnt und hab (da wir gerade abends ab ca. 20 Uhr Strom haben) auf meinem Laptpop ein paar meiner Krimis angeschaut. CSI in Nepal! Und dazu ein bisschen superleckere deutsche Schokolade... DANKE MuP!!!  

01.02.2010 Die Erfindung einer Zeitmaschine

Papa, erinnerst du dich, dass wir früher immer eine Zeitmaschine erfinden wollten? Da kam uns wohl jemand zuvor... Einmal in den Flieger nach Nepal gestiegen und man ist nicht nur 4 3/4 Stunden, sondern auch circa 50 Jahre in die Vergangenheit geflogen. Manchmal kann ich jetzt die Geschichten von Oma und Opa besser nachvollziehen, wenn sie immer erzählt haben, wie das Leben früher war. Und ich hab nicht das Gefühl, dass ALLES besser war ;o)

 

Ich wasche meine Kleider nun von Hand, indem ich mir in der Küche in einem Pott auf dem Gasherd Wasser warm mache, in das ich mit Seife meine Sachen erst einmal einlege. Am nächsten Tag wird das Zeug dann (wieder mit viel heiß gemachten Wasser) mehrmals ausgewaschen, bis die Brühe nicht mehr ganz so dreckig aussieht, wenn man die Kleider herausgenommen hat, und dann in die hochmoderne Schleuder gesteckt. Die Kleider trocknen dann auf der Leine auf dem Dach. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mich nun nicht mehr zwei Mal am Tag umziehe! Manchmal hilft es schon, wenn man die Hosen abstaubt und ordentlich ausschüttelt ;o) Ich werde mir wohl auch noch so einen Teppichklopfer kaufen, um damit meine Wäsche auszudreschen.

Ohne regelmäßigen Strom (zur Zeit sind wieder 11 Stunden am Tag ohne Elektrizität) kann man ja keine Lebensmittel lagern, so dass wir jeden Tag unser Essen frisch auf dem Markt kaufen. Eier und Milch jedoch nur frühmorgens, wenn die Sonne noch nicht stundenlang draufbrezeln konnte, Gemüse und Obst, auch mal ein Bier (das hier in Flaschen verkauft wird, in die fast 3/4 Liter passt) oder Brot. Wenn wir uns da nicht das teurere vom deutschen Bäcker kaufen ;o) Wird Zeit, dass ich auch mein Brot wieder selbst backe, Joghurt kann man hier auch selbst machen, das werde ich dann in Butwal auch versuchen.

 

Ja, nun kann ich nachvollziehen, wie man früher (Mittelalter?) auch in Deutschland lebte ;o))) Aber irgendwie ist das auch witzig und macht schon Spaß. Und man sieht hier viele Berufe, die es bei uns nicht mehr gibt: Wagner, Lumpen- und Flaschensammler, Rikschafahrer, Lastenträger, Leute, die einem alles zusammenbasteln etc.

 

Und dann gelingt manchmal auch wieder der Zeitsprung in die Neuzeit, so dass ich hier im Internet von all dem berichten kann. Sehr schön oder "ekdam raamro", wie man hier sagt. 

02.02.2010 Mein Gepäck ist da

Seit Freitag habe ich mein Gepäck. Und das macht mich ziemlich glücklich, da ich ja nicht gedacht hätte, dass das so gut klappt.

Gott sei Dank hatte ich Hilfe von Anil, der in unserem DED-Büro arbeitet und für so Zeug zuständig ist. Nachdem ich ihm die Frachtpapiere weitergeleitet habe, hat er erst beim Ministerium die Genehmigung holen müssen, dass ich mein Gepäck auch abholen darf. Das hat nur einen Tag gedauert, was mich ziemlich verwundert hat.

Am Freitag sind Anil und ich dann losgezogen, erst in das Office for foreign affairs. Dort hat sich Anil mit meinen Papieren, die mittlerweile schon ein ganzer Stapel dick waren, von Büro zu Büro begeben, hat alle möglichen Infos über mich und das Gepäck (Größe, Gewicht. etc. Vom Gepäck, nicht von mir!!!) in alle möglichen Bücher eingetragen, Stempel auf die Papiere gedrückt, die Unterlagen abgeheftet und so weiter. Alles in Allem sind wir dort fast eine halbe Stunde durch die Büros getigert und haben uns "bedient". Die Leute in den Büros haben sich durch uns weder beim Reden noch beim Chiya trinken stören lassen. Ich hab Anil dann gefragt, warum er das alles selber macht. Da meinte er, das geht so viel schneller und dann bekommt man auch, was man will. Sehr schön! Wenn ich mir vorstelle, dass ein Bauherr mit seinem Antrag in mein Büro gelatscht wäre und sich schon mal selber die Baugenehmigung erteilt hätte, da das viel schneller geht und er dann auch keine Ablehnung oder Auflagen riskiert... naja, ist halt Nepal hier ;o)

Danach sind wir mit dem ganzen Haufen gestempelter und unterschriebener Papiere zum Flughafen gefahren. Dort mussten wir uns einen "agent" nehmen, der die ganzen bürokratischen Dinge für uns erledigt. Noch so eine tolle Einführung: ich mache die Verwaltungsabläufe so kompliziert, dass man jemanden beauftragen muss, der das für einen erledigt. Aber da der "daai" nur 200 Rupien (2 Euro) dafür wollte, fand ich das schon gerechtfertigt. Immerhin ist er zwei Stunden für mich rumgerannt und hat Papierkram erledigt. Ich hab brav alles unterschrieben, auch wenn ich nicht ein Wort davon verstanden habe, war ja alles in Devanagari (mit diesen schönen Schriftzeichen, die nur aus Häkchen und Kringeln bestehen). Da man für alles immer die Unterschrift von drei Officers braucht, aber zwei grad Urlaub hatten, war das schon ein ziemliches Hin- und Hergerenne, bis immer genug Leute auf meinen Anträgen unterschrieben hatten. Den Einen haben wir drei Mal beim Tee trinken gestört, der war dann auch recht genervt, den Anderen haben wir jedes Mal beim Daal Bhat essen und Quatschen unterbrochen, der war aber bis zum Schluss echt freundlich. Dann sollte ich noch eine Lagergebühr zahlen, da mein Gepäck ja schon am 08.01. angekommen ist, wir aber erst Ende Januar alles abgeholt haben. Da hat Anil dann so richtig losgeschimpft, dass das ja wohl nicht sein kann und wir das nicht bezahlen, da wir ja nicht wussten, dass meine Koffer schon da sind. Ich hab dann sechs Tage Lagerplatz zahlen müssen (150 Rupien), war dann auch nicht so schlimm.  Von da aus mussten wir in irgendwelche Katakomben und uns wieder neue Papiere holen, da musste ich dann 25 Rupien für jedes Kilo Gepäck zahlen, bei 102,5 kg (gut geschätzt beim Packen, Mama, oder?) ungefähr 25,00 Euro blechen.

 

Leider konnten dann die Abholpapiere nicht fertig ausgestellt werden, da in dem großen Buch, in dem alle Ankünfte notiert werden, keine Daten vom 07. und 08. Januar zu finden waren (wegen Streik). Und ohne diese Registriernummer kann das Gepäck nicht übergeben werden. Mein "agent" hat mir dann einfach so eine Nummer gegeben und in das Buch eingetragen, so dass das nachträglich wieder alles stimmt und dann kamen meine Köfferchen nach einer weiteren halben Stunde angefahren!!! Alles da und auch in recht gutem Zustand, hab da Schlimmeres erwartet. Dann noch schnell (?!) jemanden gesucht, der beim Öffnen der Koffer als Überwacher dienen kann, der hat dann allerdings nur sehr oberflächlich geschaut, aber Hauptsache die Koffer wurden geöffnet. Hab während meiner Wartezeit schon zugeschaut, wie die Anderen alles bis ins kleinste Detail öffnen und aus dem Koffer nehmen, sogar Geschenke öffnen mussten, da hätte ich ja Tage gebraucht, bis ich alles wieder verpackt hätte.

Nach gut vier Stunden konnten wir dann am Flughafen-Tor auch noch die richtigen Dokumente vorweisen, die uns erlaubten, das Gelände zu verlassen. Und seither hab ich wieder mein ganzes Zeug bei mir!!!!!

05.02.2010 Sprachbarrieren

Ich weiß ja, dass mein Nepali nicht perfekt ist ("ma aliali nepali bolchhu", ich spreche ein bisschen Nepali), aber manchmal ist es schon witzig, wie man sich hier verständigt und was man manchmal bekommt, wenn man im Restaurant bestellt.

 

Vor Kurzem wollte ich mir nach einer kleinen Wanderung mit Freunden etwas Leckeres gönnen, auf der Getränkekarte stand unter "hot beverages", also bei den Heißgetränken ein "Everest-Grog". Lecker, dachte ich mir, so ein heißer, leckerer Grog mit ein bissle nepalischem Rum drin und Gewürzen. Das stand auf der Karte. Nachdem unsere Bestellung nach und nach geliefert wurde, stand der daai mit einem Vanillepudding vor uns und fragte, wem das gehört. Keiner von uns hatte aber Pudding bestellt und so zog er wieder ab. Kurze Zeit später kam er wieder mit dem gleichen Pudding und sagte, dass einer von uns aber doch Everest Grog bestellt hat. 

Ich war zwar ziemlich überrascht über diese Interpretation von Grog, aber der Pudding (Vanillepudding, der mit schwarzem Tee angemacht war und ein paar Gewürze, aber entweder keinen oder nur sehr wenig Rum enthielt) war eigentlich ganz lecker. Nur halt kein Grog!

Hab mir dann noch einen Chiya bestellt und meinen Grog genossen ;o) 

21.02.2010 Puja in Pashupatinath

Vergangenes Wochenende sind ein paar Kollegen und ich nach Pashupatinath zu einer Puja gegangen. Pashupatinath ist der heiligste Ort für die nepalischen Hindus und entspricht dem indischen Varanasi in seiner Stellung als Heiligtum. In Pashupatinath finden auch am Ufer des Bagmati-Flusses Verbrennungen statt. Bereits letztes Jahr im Urlaub habe ich diesen Ort besucht und die vielen Tempel und Schreine auf mich wirken lassen können. Dieses Jahr bin ich jedoch zu einem Abendgebet dorthin. Solche Pujas kenne ich auch schon von letztem Jahr, und dennoch verlieren sie nie ihren Reiz. Es gibt große Pujas wie die, die ich in Varanasi besucht habe (und von der ich manchen auch die Videos gezeigt habe), die zehn und mehr Brahmanensöhne haben, die die Zeremonie durchführen und es gibt kleine Pujas mit lediglich einem Priester, der dann aber auch keine so große Show abzieht, wie das bei den berühmten Pujas der Fall ist. 

Beides ist schön und die Puja in Pashu liegt irgendwo zwischen den beiden Extremen. Wir sind frühzeitig am Nachmittag aufgebrochen und haben und auch in aller Ruhe die Umgebung sowie eine Verbrennungszeremonie ansehen können. Insgesamt gab es an diesem Tag acht Scheiterhaufen an den ghaTs und dementsprechend auch einige Trauernde und Familienangehörige, die sich unter Pilger, Touristen (hauptsächlich aus Indien) und die überall herumturnenden Affen gemischt haben. Nach Sonnenuntergang wurde dann die Zeremonie vorbereitet und dann gegen sieben Uhr begann die eigentliche Puja mit Kerzen, Räucherstäbchen, Wischwedeln, Glocken, Gesang und Ölen während nebenan immer noch die Scheiterhaufen brannten.  

Ich hoffe, dass euch die beigefügten Bilder einen kleinen Eindruck der ganzen Stimmung vermitteln können, denn alles zusammen ergibt ein Bild, das alle Sinne anspricht und einen so schnell nicht loslässt. Ich denke, dass ich im Lauf der kommenden beiden Jahre noch so einige Pujas miterleben werde, da dies eine wirklich schöne Art ist, den Tag zu beenden und die Nacht willkommen zu heissen. 

22.02.2010 Ein Besuch bei der Post

Meine Schwester hat bald Geburtstag, eine gute Möglichkeit, mal ein Päckchen nach Deutschland zu schicken. Eigentlich. Ich habe heute beschlossen, dass sie wohl die Einzige bleibt, die von mir ein Päckchen bekommt. Ihr werdet gleich verstehen warum...

 

Also, erst einmal nach einem Karton suchen. Im Supermarkt: nix zu kaufen. Auch keine Kartons, in denen die Waren im Regal gelagert werden. Dann gab es bei uns zum Abschied von Astrid und ihrer Familie eine Schwarzwälder Kirschtorte. Die sieht man hier überall und einmal wollten wir so eine "typisch nepalische" Torte schon auch probieren. Der Kuchen war echt lecker, jedoch war mir nicht ganz klar, wo die Kirschen versteckt waren. Naja, also eine Schwarzwälderohnekirschtorte. Aber gut, es geht ja bei dem Artikel auch um den Karton und nicht um die Backkünste der Nepali. Also hab ich den Karton abgewaschen und wieder getrocknet und dann mit leichten, nicht zu großen Geschenkle gefüllt. Adresse drauf und ab ins Postamt. Damit sich die ganze Angelegenheit auch lohnt, hab ich auch noch 10 Postkarten geschrieben, die ich gleich mit aufgeben wollte.

 

Im Postamt werde ich erst 8 (!!!) Mal von Einem zum Anderen geschickt, bis ich endlich beim richtigen Postmenschen angelangt war. Und da hatte ich noch Glück, da die Päckchenstation lediglich zwischen 10.30 Uhr und 13.15 Uhr geöffnet ist. Ich stehe also in diesem kleinen Hof, in dem fünf oder sechs Leute auf Plastikstühlen in der Sonne sitzen und wollte mich schon hinten anstellen, wurde jedoch gleich an den Schalter gebeten. Wie schwer ist mein Päckchen? Keine Ahnung, aber hier wird es doch wohl eine Waage geben. 1,58 Kilo, also ganz ok. Die ersten 500 Gramm kosten 1.500 RS, jede weiteren 500 Gramm 800 RS. Sorry, Geli, da hab ich dann geschaut, dass ich unter 1,5 Kilo komme. Auf 1,3 Kilo um genau zu sein, da ich noch 200 Gramm Verpackung rechnen muss. Verwirrung!!! Mein Karton ist doch schon in diesem Gewicht drin! Ja, meine Verpackung schon, aber nicht die der Post. Also, umpacken, auspacken, neu wiegen. Passt. Dann muss ich ein Formular ausfüllen mit meine Namen und Adresse sowie Gelis Adresse, Mädchennamen, Namen des Ehemannes etc. Hab schon für hochgezogene Augenbrauen gesorgt, als ich sagte, dass ich selbst keinen sriman (Ehemann) vorweisen kann. Also muss Papa wieder herhalten, der Vater ist solange für die Mädchen verantworten, bis sie heiraten. Dann das gleiche Prozedere für den Zoll. Als ob der sich für ein paar Gewürze und so Zeug interessiert... Naja, dann alle Päckchen geöffnet, ob auchwirklich das drin ist, das ich auf dem Formular angegeben habe. Endlich darf ich das Päckchen verschließen und zukleben. "Bring es da rüber" muffelt mich der Postmensch an und langsam erhebt sich einer der in der Sonne sitzenden Männer und näht das  Päckchen in ein Leinentuch ein. Tipptopp auf das Päckchen angepasst und akkurat zugenäht. Nochmal Namen und Adressen aufgeschrieben, dann erhebt sich der nächste der Männer und versiegelt an 12 Stellen das Leinentuch mit Siegelwachs. Wieder erhebt sich einer der Männer. Aber das in einem Tempo, von dem ich nicht wusste, dass sich Menschen so langsam bewegen können ohne umzufallen. Für den Weg zum Schalter (geschätzte 10 Meter) hat der gute Mann so lange gebraucht wie Andere für einen 800-Meter-Lauf. Der wiegt mein Päckchen, schreibt noch allerhand Nummern and Zeichen drauf (keine Briefmarken!) und ich zahle 200 RS für die Verpackung und 3.100 RS für das Porto. Wenn man bedenkt, dass ich für 100 Kilo Spedition von Böblingen nach Kathmandu 400 Euro gezahlt habe, kommen mir die 35 Euro für 1,5 Kilo reichlich teuer vor.  

 

Naja, wie auch immer, ich hab ja auch noch meine Postkarten, die ich frankieren und abschicken will. Da muss ich aber woanders hin, Schalter 29. Wo auch immer der ist, hier ist ja nix ausgeschildert. Da ich Schalter 34 gefunden habe, frage ich da nach. Und dann wieder an Schalter 31 und an Schalter 28. dazwischen müsste doch... lassen wir das. Irgendwann finde ich den Schalter 29, der aber nicht besetzt ist. Die Kollegin direkt daneben kann mir nicht helfen, ich muss halt warten, bis der Schalter wieder besetzt ist. Der Kollege kommt auch prompt nach einigen Minuten wieder und verkauft mir die Briefmarken. Als ich ihm die Postkarten mit den aufgeklebten Briefmarken wieder geben will, schüttelt er den Kopf und nickt nur mit dem Kopf nach nebenan. Naja, die Kollegin kenne ich ja schon, das ist die, die keine Briefmarken verkaufen kann. Aber abstempeln kann sie. Also lasse ich sie ihre Arbeit tun und bekomme die Postkarten schon wieder zurück. Was denn nun?! Soll ich sie selbst nach Deutschland befördern? Ein Kollege weiter ist der Postmensch, der die gestempelten Postkarten annimmt und in einen großen Kasten hinter sich wirft, der eigentlich auch direkt hinter der Kollegin von eben steht.

 

Mannomann, ich werde mich nie wieder beklagen, wenn ich ein paar Minuten in der Schlange stehen muss, wenn ich in Deutschland bei der Post bin und meine Päckchen abgeben will! Nach einer guten Stunde bin ich entlassen und ziehe meiner Wege. Schwesterchen, genieße das Päckchen, du hast das Privileg, das Einzige aus Nepal von mir zu bekommen! Aber erst am Geburtstag die Siegel brechen ;o)