Chitwan Nationalpark

Der Chitwan Nationalpark (gegründet 1973) liegt im Süden Nepals und deckt eine Fläche von 932 qkm ab. Darunter Salwälder, Marschland und Flächen, die mit Elefantengras bedeckt sind. Früher haben hier die nepalischen Könige mit ihren Gästen gejagt, heute jagen nur noch die Touristen mit ihren Kameras. Und wenn man Glück hat, bekommt man einige Tiere zu sehen.

Auf Jeeps, Elefantenrücken, in Langbooten oder zu Fuß geht es dabei in den Dschungel.

Häufig sieht man Nashörner, die sowohl in Nationalpark als auch im angrenzenden Community Forest leben und auch mal ins Dorf kommen. Bei meiner ersten Tour in den Chitwan NP im Februar 2009 haben wir mehrfach Nashörner gesehen, meistens im Wald durch die Bäume durch, doch auch auf dem Weg zur Elefantenaufzuchtstation lief uns eines über den Weg und hat uns in Verzückung und eine Fotosession und unseren Nepali-Guide ziemlich in Aufregung und Angst versetzt. Zu spaßen ist mit diesen Tieren wirklich nicht.

 

Bei dem Besuch mit meinen Eltern im Oktober 2010 haben wir lediglich ein einziges Nashorn gesehen und das war so weit entfernt, dass man es nur mit guten Augen entdecken konnte und beim Fotografieren einen großen Zoom brauchte.

Dafür habe ich im Dezember 2011 umso mehr dieser Tiere gesehen: erst bei der ganztägigen Jeep-Safari. Da standen zwei Nashörner im hohen Gras und waren nur von dem Aussichtsturm aus Holz zu sehen. Sie kamen immer näher auf uns zu und ließen sich gut fotogafieren. Und auch am kommenden Morgen haben wir vom Elefant aus eine Mutter mit kleinem Kind gesehen, das auf und über die Mutter kletterte bis es dieser zu viel wurde.

Wenn man Glück hat, sieht man auch Tiger. So viel Glück hatte ich leider bisher noch nicht. Bei meinem ersten Besuch war ein Tiger in einem großen Holzgehege festgehalten. Seine Mutter hatte vor ein paar Jahren einen Menschen getötet und wurde danach in den Zoo nach Kathmandu gebracht. Denn wenn Tiger erst entdeckt haben, dass Menschen auch Nahrung sein können, würden sie immer wieder auch Menschen anfallen. Der hier in Chitwan lebende Tiger war ihr Sohn, der mit ihr gefangen und mittlerweile wieder ausgewildert wurde.

Dafür habe ich 2011 einige Spuren gesehen, teilweise erst wenige Stunden alt. Naja, aber zu spät ist nun mal zu spät.

Krokodile sieht man eigentlich immer. Sie liegen meist faul in der Sonne an den Bänken des Rapti River und dösen vor sich hin. Auf dem Weg zum Elefantenaufzuchtcamp kann man auch am Fluß entlang spazieren und die Viecher ganz nah sehen. Oder so nah halt, wie man sich traut oder es sinnvoll ist. Gaviale sind relativ selten und man sieht sie meist nur bei längeren Jeep-Touren wie meiner im Dezember 2011. Mit ihren langen Schnauzen können sie sich nur von Fischen ernähren, weshalb einem die Guides immer erzählen, dass dies vegetarischen Krokodile sind. Im Park gibt es auch eine Aufzuchtstation für Gaviale, um sie dann in den Rapti zu entlassen. Problem ist hier, dass die Gaviale mit der Flut in der Regenzeit nach Indien geschwemmt werden und in Indien dann die Schranken der Dämme geschlossen werden, so dass sie nicht mehr zurückkommen können. Laut unserem Guide werden die Gaviale dort zu Handtaschen etc. weiterverarbeitet. Wie viel davon der Wahrheit entspricht, weiß ich nicht, aber ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht.

So richtig aus dem Häuschen geraten wir ja nicht, wenn wir Wild sehen, denn Damwild haben wir ja auch daheim, ist also wenig exotisch. Doch das barking deer ist nicht sehr häufig und für mich neu. Sie leben nicht in Herden, sondern sind Einzelgänger, weshalb sie schwer auszumachen sind.

Häufig trifft man Damwild und Affen gemeinsam an, denn die Affen kleckern beim Essen dermaßen, dass das Wild die Reste ohne großen Aufwand vom Boden genießen kann.

Es gibt zwei Sorten Affen im Chitwan Park: die grauen Languren, die Vorbild für die Affen im Disneyfilm "Das Dschungelbuch" waren und die Rhesusaffen, die auch viele Tempel Nepals bevölkern.

Im Chitwan Park gibt es auch viele Vogelsorten: Eisvögel, Pfauen, Kraniche, Adler, Eulen, Enten, Papageien etc. Viele sind jedoch schwer zu fotografieren, da sie nicht still halten, aber ein paar habe ich dennoch erwischt ;o)

Knuddelige Tiere sind die schwarzen Lippenbären, die hier im Chitwan Park leben. Bei meiner ersten Tour im Februar 2009 haben wir einen kleinen Bären im abgeschnittenen Elefantengras sitzen sehen. Im Dezember 2011 habe ich einen weiteren Bären entdeckt, aber leider nicht fotografieren können. Dieser war nicht ganz so süß und knuddelig. Es hat sich bei meinem ersten Bären sichtlich um ein Bärenjunges gehandelt, denn dieser zweite Bär war gut zwei Meter groß, als er sich aufgestellt hatte.

Termitenhügel sieht man immer wieder am Waldboden, teilweise große, fantasievolle Gebilde, manche auch nur kleine Hubbel.

Außer Tigern gibt es auch noch andere Wildkatzen im Park. Nur sind sie schwer zu sehen. Bei meiner Jeep-Safari im Februar 2009 haben wir sie nur entdeckt, da unser Guide uns darauf aufmerksam gemacht hat. Wer schaut auch schon in die Baumkronen, wo doch die Nashörner und Tiger auf dem Boden leben...

Die Wildschweine in Nepal sehen etwas anders aus als unsere daheim, ein wenig größer und schwarz.

Dieses Foto steht unter dem Motto "such das Tier". Ich habe hier einen der wenigen wilden Elefanten entdeckt und sogar unser Guide hat fotografiert wie verrückt. Auch wenn im Chitwan Park Elefanten ja nicht gerade Mangelware sind: man reitet auf ihnen, sie latschen ständig im Ort umher, man kann sie im Aufzuchtcam besuchen und auch abends beim Bad im Fluß beobachten. Doch einen wilden Elefanten zu sehen ist doch noch mal etwas anderes. Auch wenn er nur als dicke, graue Masse hinter Bäumen versteckt ist.

Schlangen gibt es anscheinend Einige in Chitwan - wie überall in Nepal. Ich habe jedoch bei meinen drei Besuchen nie eine gesehen. Nur diese Schlangenhaut, die am Flußufer des Rapti lag. Doch Freunde von mir haben eine Schlange gesehen, die ein Reh verschlungen hat, nur die Hinterläufe und der Po haben noch rausgeschaut.  

Natürlich ist es der Höhepunkt der Safari, wenn man möglichst viele Tiere sieht, doch auch die Landschaft an sich hat Einiges zu bieten, da sie ist sehr vielseitig ist: von Sandstrand bis Salwäldern, von Steppen mit Elefantengras bis zu Flußsumpf-Gebieten und Seenlandschaften.

Unterwegs von Sauraha zum Elefantenaufzuchtcamp kommt man durch kleine Tharu-Dörfer und auch hier besticht die schöne Landschaft. Im Dezember 2011 hatte ich so gute Sicht, dass man von hier selbst die Berge sehen konnte. entlang des Wegs begleiteten mich jeden Tag Annapurna, Manaslu und Co.

Nach einer knappen Stunde Spaziergang vom Ort kommt man im Elefanten-Aufzucht-Camp an. Im Februar 2009 konnte man hier die beiden erst wenige Wochen alten Zwillings-Babys sehen; dies war erst die zweite registrierte Zwillingsgeburt bei Elefanten. Mittlerweile sind Ram und Laxman zwar schon ca. 1,50 Meter hoch, aber irgendwie immer noch klein und süß. Bald fangen die Mahouts mit dem Training der Beiden an. Im Dezember 2011 gab es zwei weitere Babys: ein Mädchen von zwei Monaten und ein gerade einmal eine Woche alter Junge. Noch ein wenig tapsig und unsicher auf den Beinen und total süß!

In allen Hotels in Sauraha kann man Elefanten-Touren in den Community Forest buchen. Für 90 Minuten hocken dabei vier Leute auf einer Holzplattform auf dem Elefanten und bekommen Äste ins Gesicht gefegt, Spinnweben durchs Gesicht und wenn man Glück hat einige Tiere zu sehen. Ein Erlebnis ist es allemal.

Geckos, Kröten, Schmetterlinge und Blumen sind nicht wirklich nur typisch für Chitwan und doch gibt es all diese hier auch in Unmengen. Deshalb auch noch ein paar Bilder davon. Schafe sind für uns ein gewohnter Anblick, hier in Nepal habe ich jedoch erst zwei kleine Herden gesehen, eine davon in der Nähe der Elefantenaufzuchtstation.

Praktische Infos:

Übernachten in Sauraha:

 

Jungle Wildlife Camp

 

Ansprechpartner: Mani (eigentlich Parimal) Ghimire

mobile: 977 9845160952/ 977 9808525018

junglewcamp@yahoo.com/ info@nepaljunglesafari.com

 

www.nepaljunglesafari.com

 

Zentral gelegen, doch nicht an der Haupt-Touristraße. Mani holt einen kostenlos am Bus ab. Die Lodge bietet tolle Touren mit guten Guides an.

 

Zimmer: 500 bis 600 RS/ Nacht